Piemont

Nicht nur für Wein, sondern auch für seine weißen Trüffel genießt das Piemont Weltruf und jedes Jahr im Herbst treffen sich hier wohlhabende Genießer aus aller Welt, um dem so seltenen wie teuren Pilz zu huldigen. Er geht mit den hiesigen Weinen oft eine perfekte Verbindung ein. Aber auch ohne diese kostspielige Delikatesse sind die Piemonteser Weine, allen voran der Barolo, auf der ganzen Welt von Weinliebhabern begehrt. Wie in allen anderen berühmten Anbaugebieten hat die große Nachfrage zu enorm steigenden Preisen bei den Weinen geführt, sodass immer mehr die Alternativen zum Barolo in den Fokus geraten. Dolcetto, Barbera, Barbaresco und vor allem der Nebbiolo sind hier die bekanntesten Rotweintrauben, die alle ihren eigenen Stil und Charakter in den verschiedenen Bereichen und Lagen hervorbringen. Zwischen den Top-Erzeugern hat sich geradezu eine religiöse Front zwischen Traditionalisten und Erneuern gebildet. Erstere verabscheuen den Ausbau im kleinen Eichenholzfass, dem Barrique. Die Modernisten dagegen setzen auf das Barrique, um den Weinen im besten Fall eine zusätzliche Dimension zu geben und den Reifeprozess zu beschleunigen. Es gibt aus beiden Lägern absolute Spitzenweine, sodaß man sich hier ruhig in beiden Lägern bedienen kann. Die Mehrzahl aller Weine, egal aus welcher Traube, wird ohnehin eher im großen Holzfass oder gar im Stahltank ausgebaut, um Frische und Typizität zu bewahren. Die Notwendigkeit, die Weine in der Flasche mindestens ein paar Jahre reifen zu lassen, vereint dann wieder alle Rotweine aus dem Piemont. Sie weisen in der Regel eine deutliche Säure auf. Verbunden mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Tanninspiegel, erscheinen fast alle Rotweine in der Jugend eher harsch und bekommen erst mit der Alterung die notwendige Geschmeidigkeit. Insgesamt ist das Qualitätsniveau im Piemont sehr hoch, die meisten Winzer haben anspruchsvolle Kundschaft und die Weine haben in der Regel ihren Preis.

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